Aurich

Kammerpräsident: Teil-Lockdown trifft das Handwerk hart

| 26.11.2020 18:37 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland, fordert weitere schnelle und unbürokratische Hilfen von der Regierung – damit kleinbetriebliche Strukturen in der Region erhalten bleiben können.

Aurich/Ostfriesland. Der aktuelle Teil-Lockdown macht den Unternehmen des Handwerks schwer zu schaffen. Das berichtete Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer (HWK) für Ostfriesland, bei der Vollversammlung der Institution in Aurich. Er fordert von der Regierung weitere schnelle und unbürokratische finanzielle Unterstützung. Der Kammerpräsident sagte: „Die Politik muss die Bedürfnisse der kleinen und mittelständischen Unternehmen im Blick behalten, damit die kleinbetrieblichen Strukturen gerade bei uns im ländlichen Raum bestehen bleiben.“

Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland.  Foto: HWK/Lichtbildwerkstatt
Albert Lienemann, Präsident der Handwerkskammer für Ostfriesland. Foto: HWK/Lichtbildwerkstatt
In diesem Jahr haben die Betriebe laut Lienemann eine Berg- und Talfahrt mitgemacht. Dabei seien die Gewerke unterschiedlich stark von der Pandemie betroffen. Etwas mehr als die Hälfte der Unternehmen in der Region vermeldeten vor dem zweiten Stillstand eine gute, beziehungsweise bessere Geschäftslage als im Vorquartal. Das sei aber vor allem dem Bauhaupt- und dem Ausbaugewerbe geschuldet. Besonders das Nahrungsmittelhandwerk, die Handwerke für den persönlichen Bedarf und die Gesundheitshandwerke berichteten von hohen Umsatzeinbußen.

Nachfrage nach Beratungsleistung sei gerade in diesen Zeiten hoch

Mit dem erneuten Teil-Lockdown hätten die Unternehmen zwar nicht in dem Umfang wie im Frühjahr schließen müssen. Dennoch sei der Wirtschaftszweig hart getroffen – sei es direkt, weil etwa Café- oder Imbissbereiche zugemacht werden mussten, oder mittelbar als Zulieferer oder Dienstleister von Unternehmen, die schließen mussten.

Die Vollversammlung der HWK stimmte nach Angaben der Kammer dem Wirtschaftsplan 2021 einhellig zu. Darin werden finanzielle Mittel für umfangreiche Investitionen bereitgestellt. Der Holtroper Lienemann sagte: „Das Handwerk ist in Ostfriesland einer der wichtigsten Wirtschaftszweige.“ Und: „In dieser größten Krise der Nachkriegszeit hat es bewiesen, dass es für das gesellschaftliche Wohlergehen unabdingbar ist.“ Jetzt und auch in Zukunft stünde die Kammer ihren Mitgliedern als Partner mit Rat und Tat zur Seite.

Gerade in diesen Zeiten ist die Nachfrage nach Beratungsleistung besonders im Hinblick auf Soforthilfen, Kurzarbeitergeld oder Überbrückungshilfen enorm hoch, ergänzte Hauptgeschäftsführer Jörg Frerichs ergänzte. Gleichzeitig bekräftigte der Hauptgeschäftsführer, dass es keine Erhöhung der Mitgliedsbeiträge für das Jahr 2021 geben wird. Helge Valentien, Leiter der Betriebsberatung/Finanzmanagement, stellte dem Gremium unter anderem die mittelfristige Finanzplanung von 2021 bis 2025 mit den wichtigsten Eckdaten vor. Demnach sind in den nächsten Jahren zahlreiche Erhaltungs- und Modernisierungsinvestitionen vorgesehen.

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