Mönchengladbach (dpa)

Nächste Gladbach-Gala: Stindl und Embolo gefeiert

Carsten Lappe, dpa
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Von Carsten Lappe, dpa
| 25.11.2020 20:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Borussia Mönchengladbach setzt seine erfolgreiche Europa-Tour mit der nächsten Gala gegen Schachtjor Donezk fort. Mit dem 4:0 macht das Rose-Team einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale der Champions League. Im Fokus stehen zwei Angreifer.

Marco Rose wusste, bei wem er sich zu bedanken hatte und vergaß auch den zuletzt so kritisierten Breel Embolo nicht.

Garant für die erneute Gala gegen Schachtjor Donezk beim 4:0 (3:0) und die damit verbundene große Chance auf die erste Achtelfinal-Teilnahme Borussia Mönchengladbachs in der Champions League war aber Lars Stindl. „Er ist unser Kapitän und seit Wochen in sehr, sehr guter Form. Er geht voran und wird seiner Aufgabe mehr als gerecht. Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben“, sagte der Borussen-Coach Rose über seinen Matchwinner.

Auf den Tag genau fünf Jahre nach dem bislang letzten Heimsieg in der Königsklasse ließ der weiter ungeschlagene Spitzenreiter der Gruppe B dem ukrainischen Meister auch diesmal keine Chance. Vor drei Wochen erst hatte die Borussia im Hinspiel in Kiew mit 6:0 triumphiert. Am Mittwoch war wieder einmal Stindl der entscheidende Mann. Ein Tor (17. Minute/Foulelfmeter) und eine Vorarbeit zu Nico Elvedis 2:0 (34.) steuerte der 32 Jahre alte Ex-Nationalspieler bei.

Schon beim 4:2 gegen den FC Sevilla am 25. November 2015 war Stindl mit zwei Toren und einer Vorarbeit maßgeblich am Gladbacher Erfolg beteiligt. Nach Breel Embolos tollem Fallrückzieher-Treffer (45.+1) und Oscar Wendts direktem Freistoß-Tor (77.) dürfte es anders als vor fünf Jahren, als Gladbach in die Europa League musste, nach der Vorrunde in die K.o.-Runde der Champions League gehen. „Wir haben es in der eigenen Hand, das Achtelfinale zu erreichen. Die Chance wollen wir auch wahrnehmen“, sagte Rose, der sich zudem für Embolo freute.

Der Schweizer hatte noch am Samstag beim 1:1 gegen den FC Augsburg vier hundertprozentige Chancen vergeben. Diesmal traf er per Traumtor - mit einem Fallrückzieher. „Ein grandioses Tor“, jubelte Sportchef Max Eberl und Rose sagte: „Er hat sich mit einem herausragenden Tor belohnt. Das ist das Wichtigste für einen Stürmer.“

Für Embolo war es sein erstes Saisontor. „Die Erleichterung ist natürlich groß“, sagte der Schweizer bei DAZN und schmunzelte über seinen tollen Treffer: „Dass der so reingefallen ist... Aber es ist schön, dass ich ein Tor mitnehmen konnte.“

Nach vier Spielen führt Gladbach nun die Gruppe B mit acht Punkten an, muss in den letzten beiden Gruppenspielen aber gegen Inter Mailand (1. Dezember) und bei Real Madrid (9. Dezember) antreten. Das Überwintern in Europa haben die Borussen bei ihrer dritten Champions-League-Teilnahme nach 2015 und 2016 damit fast schon sicher. Schon jetzt hat Gladbach mehr Punkte als bei den bisherigen Teilnahmen nach allen sechs Vorrundenspielen.

Schöner Neben-Effekt des Sieges gegen das erneut überforderte Donezk-Team: Die Finanzspritze für die durch die Corona-Krise beanspruchte Club-Kasse wuchs am Mittwoch bereits auf knapp 31 Millionen Euro in dieser Königsklassen-Saison an.

Wie schon vor drei Wochen waren die Gladbacher auch diesmal wieder klar besser. Stindl, Embolo, Marcus Thuram und Valentino Lazaro bei seinem Startelf-Debüt für die Borussia erzeugten schon vor der Halbzeit gehörig Druck. Stindl leitete seine Führung nach einer kurz zuvor von Florian Neuhaus vergebenen Möglichkeit per Traumpass auf Thuram ein. Sergej Kriwzow brachte den französischen Nationalstürmer zu Fall, Kapitän Stindl verwandelte vom Punkt. Mit einer genauen Vorlage per Ecke ermöglichte er später Elvedi das 2:0. Damit schraubte der Confed-Cup-Sieger von 2017 seine persönliche Bilanz in dieser Champions-League-Saison auf fünf Scorerpunkte. Im 15. Königsklassen-Spiel war es zudem Stindls siebtes Tor.

Die Entscheidung fiel noch unmittelbar vor der Pause - durch Embolos Traumtor. Donezk, das in der ersten Halbzeit offensiv nicht auffiel, versuchte nach dem Wechsel noch einmal alles und hatte mehr Ballbesitz. Gefährlich wurden die Gäste aber kaum mehr. Gladbach hingegen schonte seine Kräfte für das Bundesligaspiel am Samstag gegen Schalke und legte noch einmal nach. Wendts Freistoß-Flanke verpasste Freund wie Feind - sie landete zum Endstand im Netz.

© dpa-infocom, dpa:201125-99-464479/5

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