Berlin (dpa)

Weniger Corona-Patienten auf deutschen Intensivstationen

| 02.06.2020 15:58 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Die Intensivstationen deutscher Krankenhäuser behandeln immer weniger Patienten wegen der Lungenkrankheit Covid-19. Auch die Zahl der Neuinfektionen ist bundesweit relativ niedrig.

Die Zahl der Corona-Patienten in intensivmedizinischer Behandlung ist über die vergangenen Wochen in Deutschland deutlich zurückgegangen. Laut dem DIVI-Intensivregister wurden Stand Dienstag 689 an Covid-19 erkrankte Menschen auf Intensivstationen betreut, etwa die Hälfte von ihnen wurde beatmet. Mitte April waren es zeitweise noch mehr als 2900 Patienten gewesen. Zwar müssen die Kliniken die Belegung ihrer Intensivbetten an das Register melden, trotzdem schwankt die tägliche Zahl der meldenden Klinik-Standorte.

Die geschätzte Zahl von registrierten und noch aktiven Corona-Fällen in Deutschland beträgt derzeit rund 7100. Das geht aus Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) hervor. Die Zahl der Neuinfektionen verharrt weiter auf vergleichsweise niedrigem Niveau. Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) 213 Corona-Infektionen binnen eines Tages gemeldet (Stand 2.6. 0 Uhr). Brandenburg, Sachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg meldeten nach dem Pfingstwochenende am Dienstag keine einzige Neuinfektion, Rheinland-Pfalz eine.

Bis auf vereinzelte Ausnahmen vermeldeten alle Landkreise in Deutschland laut RKI in den vergangenen sieben Tagen weniger als 25 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner. Das RKI weist aber darauf hin, dass seine Zahlen von den aktuelleren lokalen Angaben abweichen können. Rund 100 von etwa 400 Landkreisen waren innerhalb dieses Zeitraums demnach gar keine Neuinfizierten bekannt.

Die Reproduktionszahl, kurz R-Wert, lag nach aktuellsten RKI-Angaben hingegen weiter über der kritischen Marke von 1,0, nämlich bei 1,20 (Datenstand 1.6. 0 Uhr). Das bedeutet, dass ein Infizierter im Mittel etwas mehr als eine weitere Person ansteckt. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen etwa eineinhalb Wochen zuvor ab.

Das RKI hatte bereits am Wochenende erklärt, dass der R-Wert empfindlich auf kurzfristige Änderungen der Fallzahlen reagiere, wie sie etwa durch einzelne Ausbruchsgeschehen verursacht werden können. Inbesondere bei einer insgesamt kleineren Anzahl von Neuerkrankungen könne dies zu verhältnismäßig großen Schwankungen führen.

Seit Mitte Mai gibt das RKI zudem ein sogenanntes 7-Tage-R an. Es bezieht sich auf einen längeren Zeitraum und unterliegt daher weniger tagesaktuellen Schwankungen. Nach RKI-Schätzungen lag dieser Wert (Datenstand 1.6. 0 Uhr) bei 0,95 (Vortag: 0,90). Er zeigt das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen.

Ein Corona-Ausbruch in Göttingen hat unterdessen auch weitreichende Folgen für mehrere hundert Schüler. Unter den Kontaktpersonen ersten Grades befänden sich auch 57 Kinder und Jugendliche, teilte die Stadt am Montagabend mit. In 13 Schulen müssten die Sicherheitsvorkehrungen daher angepasst werden. Nach mehreren privaten Familienfeiern waren in der niedersächsischen Stadt mindestens 68 Menschen positiv auf Sars-CoV-2 getestet worden.

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