Gelsenkirchen (dpa)

Big Points für Bremen - Schalke weiter tief in der Krise

Ulli Brünger, dpa
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Von Ulli Brünger, dpa
| 30.05.2020 17:32 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Mit dem 1:0-Sieg auf Schalke hat Werder Bremen erneut wichtige Zähler im Abstiegskampf gesammelt. Angesichts der sieben Punkte aus drei Spielen ohne Gegentor keimt Hoffnung auf die Rettung auf. Derweil setzt Schalke die Talfahrt trotz Torwart-Wechsel fort.

Was auch immer David Wagner derzeit probiert, es hilft nicht. Selbst der erneute Wechsel auf der Torwartposition des tief in der Krise steckenden FC Schalke 04 blieb wirkungslos.

Die 0:1 (0:1)-Niederlage gegen Werder Bremen war nicht am wieder in die Startelf gerückten Alexander Nübel festzumachen - der künftige Bayern-Spieler war beim Siegtreffer von Leonardo Bittencourt (32. Minute) machtlos. So verließ sein Trainer Wagner die Veltins-Arena missmutig, sein Kollege Florian Kohfeldt dagegen war obenauf.

1:0 in Freiburg, 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach, jetzt der Sieg auf Schalke - der Trend bei Werder zeigt nach oben. Nach sieben Punkten aus den zurückliegenden drei Spielen ohne Gegentor bekommen die Bremer allmählich wieder Tuchfühlung zu den Nicht-Abstiegsrängen. „Das war ein ganz wichtiger und verdienter Auswärtssieg, der aber hart erkämpft war. Wenn man die Tabelle anschaut, sieht man, wie nötig das ist. Wir sind immer noch hinten dran“, sagte Kohfeldt, dessen Team weiterhin auf Platz 17 steht, aber ein weiteres Zeichen im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga gesetzt hat.

Entwarnung kann Kohfeldt aber noch lange nicht geben. „Wir haben noch sechs Endspiele. Es gilt, in der Klasse zu bleiben. Deshalb müssen wir konzentriert bleiben“, sagte der Werder-Coach, dessen Gedanken schon wieder zur nächste Partie gingen. Schon am kommenden Mittwoch (20.30 Uhr) steht das Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt an. Dann ist die Tabelle begradigt: „Ich schaue jetzt nur auf Frankfurt, die haben in Wolfsburg gewonnen. Das ist eine sehr gute Mannschaft.“

Der in die Startelf zurückgekehrte Sebastian Langkamp war erstmal froh, auch das dritte Spiel innerhalb von sieben Tagen unbeschadet überstanden zu haben. „Wir wussten, dass da viel Druck auf uns zukommt. In unserer Situation ist es wichtig, die Spiele über die Bühne zu bringen“, sagte der Innenverteidiger beim TV-Sender Sky.

Während Bremen den Aufwind nutzt, ist Schalke weiter im Sinkflug. Das Team von Wagner wartet nun seit elf Spielen auf ein Erfolgserlebnis. Eine so schlechte Serie gab es zuletzt in der Saison 1996/1997. In der Rückrunde sammelte Schalke nach dem Erfolg gegen Mönchengladbach am 18. Spieltag nur vier weitere Punkte. Das 0:1 gegen Bremen war die vierte Pleite nacheinander.

Wagner setzte vor allem in der ersten Hälfte mit der neuformierten Fünfer-Abwehrkette mit zwei frischen Kräften Juan Miranda und Jean-Clair Todibo zunächst einmal auf defensive Stabilität. Die hielt aber nur eine gute halbe Stunde. Dann nutzte Bittencourt einen Ballverlust von Todibo und brachte die Bremer mit einem für Nübel nicht zu haltenden Distanzschuss aus rund 20 Metern mit 1:0 in Front. „Am Ende steht wieder eine Niederlage, am Ende steht wieder ein wahnsinniger individueller Fehler. Deshalb haben wir wieder verloren, auch wenn wir nicht viele Torchancen zugelassen haben“, sagte Wagner.

Auch der nun schon vierte Torwart-Tausch der Saison verpuffte. „Alex hat ein gutes Spiel gemacht und der Mannschaft Ruhe und Stabilität gegeben“, sagte Wagner. Der wieder ins zweite Glied versetzte Markus Schubert habe die Entscheidung laut Wagner „sehr klar und gefasst aufgenommen. Ich würde sogar sagen, er war nicht überrascht.“

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