Berlin (dpa)

Leipzig schwächelt im Titelkampf - Nächster Schalke-Dämpfer

| 27.05.2020 22:36 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Sieben Punkte Vorsprung hat der FC Bayern an der Tabellenspitze der Bundesliga auf den BVB - und auch Leipzig kann nicht Schritt halten. Für den FC Schalke und Trainer David Wagner setzt es den nächsten Tiefschlag, auch Paderborn kommt im Abstiegskampf nicht voran.

Nach der 0:1-Niederlage des BVB gegen den FC Bayern dürfte sich auch RB Leipzig aus dem Titelrennen der Bundesliga verabschiedet haben.

Die Sachsen konnten auch das zweite Heimspiel nach der Corona-Pause nicht gewinnen und verpassten durch das 2:2 gegen Hertha BSC den Sprung auf Rang zwei. Der FC Schalke kassiert nach der Corona-Pause die dritte Niederlage, in Sinsheim gibt es zwischen Hoffenheim und Köln reichlich Tore und auch Karten. Ein Blick zurück auf die Mittwochsspiele der Fußball-Bundesliga:

KEINE AUFHOLJAGD: Bei RB Leipzig sind mit dem Unentschieden gegen Hertha auch die letzten zarten Meisterträume zerplatzt. Die Sachsen zeigten sich einmal mehr bei Standards zu anfällig, was auch Trainer Julian Nagelsmann überhaupt nicht passte. „Ein, zwei Spieler verteidigen nicht richtig und dann kriegst du so ein Tor“, sagte der 32-Jährige. Auch Nationalspieler Lukas Klostermann sah sein Team in eigener Verantwortung, dass es auch im zweiten Geister-Heimspiel nur zu einem Punkt gereicht hatte: „Wir sind selbst Schuld, dass wir nicht mehr herausgeholt haben. Wir werden das analysieren müssen.“

SLAPSTICK: Ein wenig fühlte man sich bei Rune Jarstein an den Cottbuser Torwart Tomislav Piplica und sein Kopfball-Eigentor aus dem Jahr 2002 erinnert. Auch Jarstein wollte einen eigentlich harmlosen Ball nur festhalten, boxte ihn sich beim 2:2 von Hertha BSC bei RB Leipzig dann letztlich selbst zur zwischenzeitlichen Führung der Gastgeber ins Tor. Piplica hatte damals gegen Mönchengladbach den Kopf nutzen wollen, was aber zum legendärsten Eigentor der Bundesliga führte. Für Piplica blieb der Fauxpas sportlich folgenlos. Und auch Jarstein muss nicht um seinen Stammplatz bangen. „Das Ding ist erledigt für uns“, sagte Hertha-Trainer Bruno Labbadia.

SCHALKER KRISE: Drei Spiele, null Punkte, 1:9 Tore - die Schalker Bilanz nach der Corona-Pause ist verheerend. Trainer David Wagner nahm sein Team nach dem 1:2 bei Fortuna Düsseldorf dennoch in Schutz. „Wir haben das gut weg verteidigt und sind in Führung gegangen und wir haben trotzdem verloren aufgrund von zwei Standardsituationen. Dass das in unserer Situation noch mehr wehtut als ohnehin schon, das ist auch klar“, sagte er. Doch auch die Kritik an Wagner wächst - auch wenn Sportvorstand Jochen Schneider dies als „Kritik an allen“ auffasst. „Wir können uns nicht so präsentieren wie in den letzten drei Spielen“, mahnte er. „Das ist ein gehöriger Negativlauf.“

VERWARNUNGS-MEISTER: Klaus Gjasula vom SC Paderborn sah beim 0:0 beim FC Augsburg die 15. Gelbe Karte im 25. Liga-Spiel und ist am Sonntag gegen Borussia Dortmund gesperrt. Die Bestmarke von Tomasz Hajto aus der Saison 1998/99 im Trikot des MSV Duisburg von 16 Verwarnungen ist nah. „Ich probiere so wenige wie möglich zu bekommen, aber gelingt mir nicht immer gut. Merkt man ja“, sagte Gjasula. „Wenn ich sage, damit befasse ich mich überhaupt nicht, wäre es gelogen.“

VORSPRUNG SCHMILZT: Nach dem 1:1-Unentschieden ist der Abstand des FSV Mainz 05 und des 1. FC Union Berlin auf die Abstiegszone geringer geworden. Die Mainzer trennt nur noch ein Zähler von Platz 16 und Fortuna Düsseldorf, Union liegt vier Punkte vor dem Relegationsrang. Berlins Kapitän Christopher Trimmel sprach von einem „gewonnenen Punkt, wenn man knapp über 50 Minuten in Unterzahl ist“. Ein wütender Berliner Trainer Urs Fischer hatte zur Halbzeit nach der Gelb-Roten Karte für Robert Andrich klare Worte gefunden - und zumindest wurde Mainz auf Distanz gehalten. „Wir wissen, in welcher Situation wir uns bewegen“, sagte Coach Achim Beierlorzer.

PREMIERE: Das Fazit von Heiko Herrlich nach seinem verspäteten Heim-Debüt auf der Trainerbank des FC Augsburg fiel durchwachsen aus. „Es bleibt weiter schwer, wir werden weiter Punkte brauchen“, sagte der 48-Jährige nach dem 0:0 zu Hause gegen den SC Paderborn. Drei Tage nach dem 3:0 beim FC Schalke haderte der neue Coach mit der Offensivleistung seines Teams. „Erst zum Ende haben wir auch aus dem Spiel heraus Chancen gehabt.“ Das 1:2 gegen den VfL Wolfsburg hatte Herrlich nach dem Verstoß gegen Quarantäne-Auflagen noch in einer Loge abseits der Mannschaft gesehen.

BEGEHRTER ÖSTERREICHER: Nach der Fußball-Gala von Christoph Baumgartner beim 3:1-Sieg gegen den 1. FC Köln können sich die Fans der TSG Hoffenheim bis einschließlich Freitag ihr Trikot mit dem „Baumi Gratis-Flock“ bedrucken lassen. „Zwei Tore und eine Vorlage – mit dem Arbeitstag bin ich natürlich zufrieden. Aber wichtiger sind die drei Punkte, dafür haben wir hart gekämpft“, sagte der 20 Jahre alte Österreicher. Nach seiner starken Leistung wird auch seine Freundin Nachsicht mit ihm haben. „Ich könnte ordentlicher sein“, verriet Baumgartner bei Sky.

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