Aurich

Neuer Großlüfter für die Feuerwehr

| 25.03.2019 06:31 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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In Aurich wurde ein Gerätewagen-Großlüfter an die Ortsfeuerwehr Wallinghausen übergeben. Die Idee, das Gerät anzuschaffen, kam bereits nach einem Ereignis im Jahr 2013 auf.

Aurich. Ein „Sechs-Jahres-Projekt“ ist vollendet: Nach einer langen Planungs- und Bauzeit ist am Freitagabend der Gerätewagen-Großlüfter an die Freiwillige Feuerwehr Aurich und damit seiner Bestimmung übergeben worden. Stationiert ist das von der Firma Rosenbauer und Hensel Fahrzeugbau produzierte, besondere Gefährt bei der Ortsfeuerwehr Wallinghausen.

Der Großlüfter hat einen Durchmesser von 160 Zentimetern. Foto: Goldenstein
Der Großlüfter hat einen Durchmesser von 160 Zentimetern. Foto: Goldenstein
Zur feierlichen Übergabe begrüßte Ortsbrandmeister Harald Bents neben Repräsentanten der Herstellerfirma auch Vertreter aus Politik, der Feuerwehren der Stadt Aurich, befreundeter Feuerwehren sowie auch Mitarbeiter der Kooperativen Regionalleitstelle Ostfriesland.

Personensuche mit herkömmlichen Lüftern erheblich erschwert

Aurichs Stadtbrandmeister Heinz Hollwedel erinnerte an den Anlass für die Anschaffung des Lüfters: 2013 war es bei einem Schwelbrand in einer Auricher Industriehalle zu starker Rauchentwicklung gekommen, die die Brandbekämpfung und eine Personensuche erheblich erschwerte. Schlechte Sicht und angestaute Wärme mussten überwunden werden. Die üblichen Hochleistungslüfter der eingesetzten Feuerwehren hätten eineinhalb Stunden gebraucht, bis das Gebäude rauchfrei war.

Nach diesem Ereignis habe man sich Gedanken gemacht, wie solche Einsätze für Arbeitende in den Industriehallen und Einsatzkräfte sicherer gestaltet werden könnten. Verschiedene Geräte zur Ventilation wurden vorgeführt, intensive Gespräche mit Fachleuten geführt. Man entschied sich für eine Fahrzeugkonstellation, auf der ein Großlüfter mit einem Durchmesser von 160 Zentimetern installiert werden sollte. Außerdem wurden weitere Zusatzgeräte als sinnvoll angesehen.

Übergroße Industriehalle kann binnen Minuten entraucht werden

Erstmalig wird der Ventilator des Großlüfters bei einem solchen Fahrzeug über einen Nebenantrieb des fahrzeugeigenen Motors angetrieben. Dieses sei eine besondere Herausforderung gewesen, so ein Vertreter der Firma Rosenbauer. Das Fahrzeug ist in der Lage eine übergroße Industriehalle innerhalb weniger Minuten mit einer Windgeschwindigkeit von 133 Stundenkilometern und einer Luftmenge von etwa 200 000 bis 400 000 Kubikmetern frei zu blasen. Weiterhin ist das Gerät in der Lage einen Wasserring auszubringen mit einer Menge von 300 Litern pro Minute. Ein Netzmittel kann bei Bedarf hinzugefügt werden. Wassernebel und Löschschaum können ebenfalls mit dem Großlüfter produziert werden.

Aurichs Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst sagte, das Fahrzeug sei eine Anschaffung zusätzlich zum Feuerwehrbedarfsplan und eine ihm persönlich wichtige Komponente. „Dieses besondere Fahrzeug ist eine Bereicherung für alle, die sicherlich auch überörtlich zum Einsatz kommen wird“, sagte Windhorst.

Dritte große Investition am Standort Wallinghausen binnen eines Jahres

Wallinghausens Ortsbürgermeister Harald Bathmann zeigte sich erfreut darüber, drei Großprojekte innerhalb eines Jahres bei der Feuerwehr begleitet zu haben – den Neubau des Feuerwehrhauses Wallinghausen, das neue Löschfahrzeug (LF 10) für die Feuerwehr Wallinghausen und nun den Großlüfter.

Symbolisch erhielten die Führungskräfte der Auricher Feuerwehr einen Schlüssel zur Fahrzeugübergabe von Vertretern der Herstellerfirma. Diesen reichten sie an den zuständigen Gruppenführer des Fahrzeugs, Thies Ennen, und seinen Stellvertreter und Gerätewart, Manfred Claaßen, weiter.

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