Aurich

Skurril-verrückte Geschichten eines Aurichers

| 07.08.2018 19:55 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Werner Jürgens schrieb das Buch „Monsterkühlschrank“ und liefert Tipps für den passenden Soundtrack mit. Die Protagonisten in seinen wahren Geschichten stellen sich wahrlich dusselig an.

Werner Jürgens schreibt in „Monsterkühlschrank“ unter anderem über drei Männer, die ihren Mitbewohnerinnen beweisen wollten, dass sie die besseren Hausfrauen sind. Sie scheiterten kläglich. Foto: privat
Werner Jürgens schreibt in „Monsterkühlschrank“ unter anderem über drei Männer, die ihren Mitbewohnerinnen beweisen wollten, dass sie die besseren Hausfrauen sind. Sie scheiterten kläglich. Foto: privat
Aurich. In seinem Buch „Monsterkühlschrank“ erzählt der Auricher Werner Jürgens skurril-verrückte Geschichten, die allesamt tatsächlich passiert sind. So sagt zumindest der Autor. Die Schauplätze seiner Kurzgeschichten verteilen sich von Ostfriesland über Göttingen, Köln und Berlin bis tief hinein in den Schwarzwald quer durch ganz Deutschland. Der Künstler und Grafiker Nicolaus Hippen illustrierte das Buch.

„Es war einer dieser typischen Schnapsideen“, erinnert sich Jürgens. Irgendwann in den 80er Jahren wollten er und ein paar Musikerkollegen im damals noch geteilten Deutschland für ein „Geheimkonzert“ ihre Instrumente von West- nach Ostberlin schmuggeln. Das Ganze ging schief, und ein Band-Mitglied landete „Friedrichstraße, Backstage“ – so der Titel von einer der zwölf Geschichten, die Jürgens in seinem Buch erzählt.

Bei den Figuren nahm er sich literarische Freiheiten heraus

Werner Jürgens leitet in Aurich ein Presse- und PR-Büro, heißt es in seiner Pressemitteilung. Er studierte unter anderem in Göttingen, von wo aus er damals regelmäßig nach Berlin reiste. „Wir haben dort Kommilitonen in deren Ostberliner Wohnheim besucht“, berichtet Jürgens. Die „Backstage“-Stippvisite an der Passierstelle Friedrichstraße verlief letztlich glimpflich. Der Live-Auftritt in Ostberlin fand statt, obwohl das mit der Geheimhaltung völlig misslang. Unter die zahllosen Gäste mischte sich auch ein DDR-Grenzbeamter, der die Musiker zuvor kontrolliert hatte. Zum Glück war er in zivil erschienen und wollte nur ein bisschen „außerdienstlich“ mitfeiern. „In meiner Geschichte nenne ich ihn Herbert, aber das ist nicht sein echter Name“, verrät Jürgens. „Für meine Figuren habe ich mir bewusst einige literarische Freiheiten heraus genommen und sie phantasievoll verfremdet, damit sich niemand bloßgestellt fühlt.“

Die Geschichten gehen zurück bis in die 70er Jahre in die Schulzeit des Autors in Aurich. Den ein oder anderen alten Kumpel traf er später zufällig wieder. Während ein Lehrer, der einst feierlich geschworen hatte, niemals Lehrer werden zu wollen und am Ende doch ein ausgezeichneter Lehrer wurde, spürbar viel Sympathie erntet, gibt es auch den umgekehrten Fall: Ein Ex-Punk, der früher Gruppen wie „The Clash“ oder die „Ramones“ verehrt hat, mittlerweile aber in Edelrestaurants verkehrt und Andrea Berg mag. Wer das Buch liest, merkt schnell, warum Jürgens einen solchen Spagat schwer nachvollziehen kann.

Die Musik spielt in seinen Geschichten eine große Rolle

Die Musik spielt bei Jürgens eine immens große Rolle. Zwischendrin tauchen immer wieder teils mehr, teils weniger bekannte Lieder der 60er bis 90er Jahre auf. Dieser „Soundtrack“ (unter anderem mit Neil Young, Led Zeppelin, Kate Bush, City, Pat Metheny, Tom Waits) wird am Schluss des Buches noch einmal in einer Diskographie gewürdigt.

Das Buch „Monsterkühlschrank“ von Werner Jürgens ist nur über die Homepage des Autors – www.monsterkühlschrank.de – erhältlich.

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