Norden

Ein Toter bei Brand in Norden

Karin Böhmer
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Von Karin Böhmer
| 26.06.2017 09:56 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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In der Norder Innenstadt stand am späten Sonntagabend ein Wohnhaus lichterloh in Flammen. Ein Mensch ist dabei ums Leben gekommen. Unklar war in der Nacht, wie viele Menschen sich in der alten Stadtvilla aufgehalten hatten.

Norden. Bei einem Wohnhausbrand in Norden ist in der vergangenen Nacht ein Mensch ums Leben gekommen. Wie Nordens stellvertretender Stadtbrandmeister Thomas Weege vor Ort sagte, sei die Feuerwehr gegen 23.10 Uhr am Sonntagabend zu einem Brand in der Bleicherslohne gerufen worden. Als Weege als einer der ersten am Unglücksort eintraf, habe eine alte Stadtvilla bereits vom Erdgeschoss bis zum Dachstuhl in Flammen gestanden. Feuer sei aus den Fenstern gelodert, so Weege. Einer der Bewohner, ein junger Mann, habe sich zuvor durch einen Sprung aus dem Fenster in Sicherheit gebracht, so Weege. Dabei habe der Mann sich verletzt.

Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern. Bild: Feuerwehr
Als die Feuerwehr eintraf, schlugen die Flammen bereits aus den Fenstern. Bild: Feuerwehr

Er wurde in ein Krankenhaus gebracht. Aus einem der oberen Geschosse seien noch Schreie zu hören gewesen. Die Feuerwehr kämpfe von verschiedenen Richtungen gegen die Flammen. Diese loderten jedoch bis 1.30 Uhr immer wieder auf. Vor allem der Dachstuhl der alten Villa erwies sich als hartnäckig. Im Einsatz waren unter anderem die Feuerwehren Norden, Hage und die Drehleitermannschaft aus Aurich. Zudem waren das Deutsche Rote Kreuz, die Polizei und der Rettungsdienst mit zahlreichen Kräften vor Ort. Insgesamt geht Weege von 100 Rettern aus.

Schreie waren zu hören

Das Haus wurde von verschiedenen Parteien bewohnt. Daher waren die Retter auch nach zwei Stunden noch nicht sicher, wie viele Personen noch im Haus waren, als das Feuer ausbrach. Nach seiner Kenntnis hätten einige der Bewohner das Haus noch selbst verlassen. Weege sagte, man gehe davon aus, dass zwei Menschen von den Flammen eingeschlossen worden waren. Feuerwehrleute mit Atemschutz warteten auf ihren Einsatz. Nachbarn hätten allerdings berichtet, dass die Wohnung unter dem Dach leer gestanden habe, sagte Weege, und dass dort eine Familie einziehen sollte.

Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Bild: Feuerwehr
Wie hoch der Schaden ist, steht noch nicht fest. Bild: Feuerwehr

Ob von dieser Familie schon jemand im Haus war, war unklar. Nach zwei Stunden mit dichtem Rauch sei die Chance, noch Überlebende zu finden, äußerst gering, so der stellvertretende Stadtbrandmeister. Pech hatten die Retter, weil mitten im Einsatz die Drehleiter der Norder Feuerwehr ihren Dienst versagte. Sie habe sich laut Weege zwar noch zur Seite schwenken, aber nicht mehr in der Höhe verstellen lassen. Die Löscharbeiten konnten dennoch fortgeführt werden, bis die Drehleiter der Auricher Feuerwehr eintraf. Parallel löschten Feuerwehrleute von Löschfahrzeugen und angrenzenden Dächern aus den Brand.

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Toter nach Großbrand in Norden
26.06.2017
Die Arbeiten gestalteten sich schwierig, weil die Bleicherslohne recht schmal ist. Zu Beginn war gemeldet worden, dass zwei Häuser in voller Ausdehnung brennen. Die Flammen aus der Villa hätten jedoch erst angefangen, auf das Nachbarhaus überzugreifen, so Weege. Die Bewohner hätten sich selbst in Sicherheit gebracht, die Feuerwehr die Flammen gelöscht. Wegen der starken Rauchentwicklung wurden die Bürger per Katastrophenalarm Katwarn benachrichtigt. Die Rauchschwanden zogen Richtung Ubbo-Emmius-Klinik Norden. Nach ON-Informationen ist bei den Löscharbeiten eine Granate gefunden worden. Ob es sich um einen scharfen Sprengkörper handelt, ist allerdings noch unklar. Experten des Landeskriminalamtes in Hannover sind angefordert worden.

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