Aurich

Streitgespräch mit Landrat und Bürgermeister

Stephan Schmidt
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Von Stephan Schmidt
| 22.05.2017 18:59 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Es geht um die geplante Zentralklinik in Georgsheil und die UEK: Landrat Harm-Uwe Weber und Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst diskutieren am 7. Juni in Aurich. Mit auf dem ON-Podium sind je zwei Mitstreiter.

Aurich. Schicksalsdatum 11. Juni: An diesem Tag wird über die Zukunft der Krankenhäuser in Aurich und Norden entschieden – und über den möglichen Bau einer Zentralklinik in Georgsheil. Ein Bürgerbegehren steht zur Abstimmung. Dieses fordert den Erhalt der Ubbo-Emmius-Klinik mit seinen beiden Standorten. Sollte es erfolgreich sein, wäre dies das Aus für die Zentralklinik. Die medizinische Versorgung steht am Scheideweg: Ja oder Nein zum Bürgerbegehren? Rund 160000 Wahlberechtigte im Landkreis sind aufgefordert, ihr Kreuz zu machen.

Er ist für den Erhalt der UEK: Aurichs Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst. Foto: ON-Archiv
Er ist für den Erhalt der UEK: Aurichs Bürgermeister Heinz-Werner Windhorst. Foto: ON-Archiv

Eine schwere und richtungsweisende Abstimmung steht an. Die Ostfriesischen Nachrichten wollen insbesondere für Unentschlossene Hilfestellung geben. Pro oder Contra Zentralklinik, Ja oder Nein zur UEK? In einer Podiumsdiskussion der ON am Mittwoch, 7. Juni, stehen sich Befürworter und Gegner der Zentralklinik gegenüber. Ausgetauscht werden sollen die überzeugendsten Argumente für beide Seiten. Moderiert wird die Veranstaltung von ON-Chefredakteur Stephan Schmidt. Beginn ist um 19.30 Uhr im Hotel am Schloss in Aurich. Der Eintritt ist kostenlos.

Drei Diskutanten auf jeder Seite

Auf der Seite der Zentralklinik-Befürworter stehen der Auricher Landrat Harm-Uwe Weber, der Chef der Trägergesellschaft und Geschäftsführer der UEK, Claus Eppmann, und Dr. Johann Strandborg, Chefarzt der Chirurgie in der UEK.

Die Gegner der Zentralklinik werden vertreten durch den Bürgermeister der Stadt Aurich, Heinz-Werner Windhorst, sowie durch Margitta Schweers und Helmut Hagemeister, beide Mitglieder des Aktionsbündnisses zum Erhalt wohnortnaher Krankenhäuser.

Er will die Zentralklinik: Landrat Harm-Uwe Weber. Archivfoto: Frerichs
Er will die Zentralklinik: Landrat Harm-Uwe Weber. Archivfoto: Frerichs

Über Projekt wird seit Monaten gestritten

Seit Monaten wird über das Projekt Zentralklinik in Georgsheil gestritten. Sollte die Klinik gebaut werden, bedeutet dies gleichzeitig die Schließung der UEK. Der Kreis Aurich und die Stadt Emden wollen mit der Zentralklinik langfristig die Qualität der medizinischen Versorgung sichern und verbessern – und zugleich die Finanzmisere der UEK beenden. Die Häuser in Aurich und Norden machten in den vergangenen Jahren bis zu zehn Millionen Euro Minus jährlich. Auch das Emder Krankenhaus ist hoch defizitär. Dort belief sich das Minus zuletzt auf fünf Millionen Euro pro Jahr.

Die Befürworter der Zentralklinik um Landrat Weber und UEK-Chef Eppmann halten die alten Krankenhäuser nicht für sanierungsfähig. Sie glauben: Die Zentralklinik ist der einzig richtige Weg.

Thema soll sachlich erörtert werden

Die Gegner des Neubauprojekts sehen das anders: Sie glauben, dass die UEK durchaus saniert werden kann. Das zeigt ihrer Meinung nach das Gutachten, das die Firma Bredehorst im Auftrag des Landkreises erstellt hat. Sie kritisieren, es sei zu wenig für die Rettung der Krankenhäuser getan worden. Sanierungsversuche seien in den vergangenen Jahren nur halbherzig verfolgt worden – darunter die Bredehorst-Pläne. Krankenhäuser gehörten in die Zentren, um kurze Wege für den Großteil der Bevölkerung zu gewährleisten, sagen sie.

Das komplexe Thema soll am Mittwoch, 7. Juni, bei der ON-Podiumsdiskussion allgemeinverständlich und sachlich erörtert werden. Das Publikum wird eingeladen, Fragen zu stellen. Das Ziel: Die Besucher sollen gut informiert aus der Veranstaltung gehen – und mit Überzeugung für eine der beiden Seiten votieren.

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