Surwold

Nach tödlichem Schiffsunfall: Matrose vernommen

| 19.01.2017 13:24 Uhr | 0 Kommentare | Lesedauer: ca. 2 Minuten
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Ein 60 Jahre alter Schiffsführer ist am Montag bei einem Unfall auf dem Küstenkanal in Surwold ums Leben gekommen. Zwei Tage nach dem Unfall hat die Polizei nun den Matrosen vernommen. Kurz vor dem Zusammenstoß mit der Brücke warf sich der Mann auf den Boden und rettete sich damit.

Surwold - Nach dem schweren Schiffsunfall auf dem Küstenkanal in Surwold, bei dem am Montagabend der 60 Jahre alte Schiffsführer des Containerschiffes ums Leben gekommen ist, hat die Polizei am Donnerstag neue Details bekanntgegeben. Nach Angaben der zuständigen Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim ist der 28 Jahre alte Matrose des Binnenschiffes „Emilie D“ aus Haren am Mittwoch vernommen worden.

Der Mann gab an, dass er sich zum Zeitpunkt des Unfalls mit dem Schiffsführer im Ruderhaus befunden hatte. Das Schiff war zuvor am Morgen von Bremerhaven aus losgefahren und war auf dem Weg nach Dörpen. Geladen hatte es nach Angaben des Matrosen lediglich acht leere Container. Auf dem Küstenkanal sei das Schiff die längste Zeit mit heruntergefahrenem Steuerhaus gefahren. Doch es habe starker Nebel geherrscht und sei dunkel gewesen.

Matrose warf sich auf den Boden

Daher habe der Schiffsführer das Steuerhaus schon weit vor Erreichen der Brücke hochgefahren, um einen besseren Überblick zu haben. Er, der Schiffsführer, habe erst kurz vor passieren der Brücke damit begonnen, das Steuerhaus wieder zu senken. Offenbar zu spät: Es sei noch so hoch gewesen, dass es schließlich mit der Brücke zusammenstieß. Der Matrose habe den Schiffsführer noch gewarnt und sich kurz vor der Kollision auf den Boden geworfen.

Nach dem Unglück habe er den Motor abgestellt und sich um den schwerverletzten Schiffsführer gekümmert. Er habe dann einen Notruf abgesetzt, das Schiff in den Hafen von Surwold manövriert und dort festgemacht. Nach Angaben der Polizei waren die Rettungskräfte bereits dort, als das Schiff eintraf. Sie versorgten den 60-Jährigen. Er wurde anschließend in ein Krankenhaus gebracht. Vergeblich versuchte man dort, das Leben des Mannes zu retten. Doch wenige Stunden nach dem Unfall ist der 60-Jährige seinen schweren Verletzungen erlegen.

Laut Polizei war das Schiff nach dem Unglück von der Polizei beschlagnahmt worden. Am Mittwoch, so die Behörde, wurde es nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Osnabrück wieder freigegeben. Fahren kann das Schiff allerdings derzeit nicht – es wurde bei dem Unfall stark beschädigt.

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